CO2, das Gas Kohlenstoffdioxid, ist farblos, gut in Wasser löslich, nicht brennbar, geruchlos und ungiftig. Im Aquarium ist es ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen - und wird (eigentlich) durch die aeroben Abbauvorgänge der Mikroorganismen im Bodengrund ständig produziert. Allerdings reicht die erzeugte CO2-Menge in den meisten Fällen nicht aus, um eine optimale Versorgung zu erhalten. Somit ist also die CO2-Zuführung von außen wichtig - dazu erkläre ich Ihnen später noch mehr.
Wozu brauchen die Pflanzen im Aquarium CO2?
Für die Pflanzen im Wasser ist Kohlendioxid ein wichtiger Energielieferant. Sie wandeln es durch Assimilation und mit Hilfe der Sonnenenergie bei der Photosynthese in energiereiche Kohlenhydrate um. Dabei wird Sauerstoff frei, den die Fische für ihre Atmung benötigen. Die Kohlenhydrate wiederum dienen tierischen Organismen als energieliefernde Substrate.
Wie kommt CO2 ins Aquariumwasser?
CO2 kann man auf verschiedenste Weise produzieren. Die wohl bekannteste ist das Zuführen über eine CO2-Druckgasflasche. Hier gibt es von zahlreichen Herstellern Systeme, die sich nur leicht unterscheiden. Die Preislage reicht hier von recht günstig (unter 150 Euro) bis hin zu komplexen Systemen mit Computersteuerung für vierstellige Beträge.
Eine andere Weise, CO2 zu produzieren liegt darin, CO2 als Abbauprodukt biologischer Hefegärung herzustellen. Man nimmt eine bestimmte Mischung von Zucker, Hefe und Wasser und lässt das fermentieren, wobei CO2 entsteht. Aber Vorsicht: Wer selber bastelt, übernimmt natürlich auch selbst die Verantwortung. So können geschlossene Gefäße bersten - und nicht nur die Verletzungsgefahr ist hier zu beachten, sondern auch die unheimliche Geruchsbelästigung. Also immer vorsichtig rangehen! Einige Hersteller bieten sehr kostengünstige Komplettsysteme an, die eigentlich nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten. Der entscheidende Vorteil liegt aber darin, dass diese Systeme lange von den Unternehmen getestet sind und nahezu reibungslos funktionieren.
Ein weiteres Verfahren zur CO2-Anreicherung sind CO2-Tabletten, die aber eher wenig Beachtung finden und mit den beiden oben genannten Verfahren nicht mithalten können. Und dann gibt es da auch noch Geräte zur elektrischen CO2-Herstellung. Dabei wird im Aquariumwasser die Karbonathärte (also eigentlich gelöste Mineralien) zerstört und mit einer chemischen Reaktion CO2 freigegeben. Die wohl weitverbreitetste Lösung sind aber die CO2 Druckgasflaschen.
Worauf sollten Sie achten bei der CO2-Anreicherung?
Kohlendioxid beeinflußt die Karbonathärte und den pH-Wert. Zuviel CO2 läßt den pH-Wert also sinken - ein unerwünschter Effekt und unter Umständen gefährlich für die Fische! Deshalb ist es bei der Düngung mit CO2 ratsam, sich zusätzlich einen CO2-Dauertest anzuschaffen, um evtl. Schwankungen sofort zu sehen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Es gibt auch CO2 Anlagen, die Ihnen diese Arbeit abnehmen: Das Gerät beobachtet selbständig den pH-Wert und schaltet sich bei einer ausreichenden CO2-Versorgung ab. Sobald der pH-Wert wieder steigt, schaltet sich die Anlage wieder ein. Dieses Kontrollgerät ist allerdings meist nur als Zusatzausstattung erhältlich.
CO2-Anlagen sollten immer nur tagsüber laufen: Das ist bedingt durch die Photosynthese. Nachts nehmen Pflanzen Sauerstoff auf und produzieren CO2 selber. Tagsüber bei Licht ist es umgekehrt: Die Pflanzen nehmen zur Verfügung gestelltes CO2 auf und geben Sauerstoff ab. Wichtig ist daher eine Nachtabschaltung, damit in der Dunkelheit kein CO2 ins Wasser gelangt, das die Pflanzen jetzt nicht verwerten können. Am einfachsten geht das mit einer Zeitschaltuhr, die das Magnetventil steuert und mit dem Licht abgeschaltet wird.
CO2 sollte möglichst lange in Kontakt mit dem Wasser sein: Um das umzusetzen, gibt es verschiedene Arten der Einleitung von CO2 in das Aquarium, sogenannte CO2-Flipper oder Schnecken. Hier werden die Blasen durch ein labyrinthartiges Gehäuse geleitet. Desweiteren besteht auch die Möglichkeit, CO2 direkt über den Außenfiltereingang in das Aquarium zu leiten. Wie es am besten gemacht wird, hängt vom jeweiligen Gerät ab.